Alumni und Alumnae und lebenslanges Lernen

Thema
Diese Masterthesis bewegt sich im Spannungsfeld von lebenslangem Lernen, strategischer Hochschulentwicklung und der Integration von Stakeholder-Perspektiven in die Angebotsgestaltung der Weiterbildung. Im Fokus stehen die Bedürfnisse und Erwartungen von Alumni und Alumnae gegenüber ihrer ehemaligen Bildungsinstitution sowie deren mögliche Rolle in der Weiterentwicklung von Weiterbildungsangeboten. Die Masterarbeit leistet damit einen Beitrag zur systematischen Beteiligung ehemaliger Studierenden an strategisch wichtigen Hochschulprozessen.
Das Ziel dieser Masterarbeit ist es, zu untersuchen, welche absolventenseitigen Treiber und Barrieren die Beteiligung an der Gestaltung und Weiterentwicklung von Weiterbildungsangeboten beeinflussen. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen werden praxisorientierte Empfehlungen formuliert, wie die Bedürfnisse der Alumni und die strategischen Zielsetzungen der Institution besser miteinander in Einklang gebracht werden können.
Relevanz
Alumni und Alumnae sind nicht nur potenzielle Teilnehmende an Weiterbildungsprogrammen, sondern auch wertvolle Impulsgeber für die strategische Entwicklung von Bildungsangeboten. Die systematische Berücksichtigung ihrer Perspektiven kann zur Qualitätssicherung, zur Stärkung der institutionellen Bindung und zur Erhöhung der Passung von Weiterbildungsangeboten beitragen. Gleichzeitig wird der gesellschaftliche Auftrag von Fachhochschulen gestärkt, den Wissenstransfer in Berufsfelder kontinuierlich und bedarfsorientiert zu gestalten.
Ergebnisse
Die Analyse zeigt, dass Alumni und Alumnae eine klare Kommunikation, transparente Mitwirkungsmöglichkeiten und eine erkennbare Wirkung ihrer Rückmeldungen schätzen. Beteiligungsbereitschaft entsteht dort, wo ein persönlicher oder fachlicher Nutzen erkennbar ist und wo die Beziehung zur Hochschule gepflegt wird. Barrieren ergeben sich aus Zeitmangel, fehlender Sichtbarkeit von Beteiligungsformaten oder einer unklaren Rollenverteilung zwischen Hochschule und Ehemaligen. Eine differenzierte Segmentierung der Zielgruppe nach Lebenssituation, beruflichem Kontext und fachlicher Affinität erweist sich als zentral für wirksame Beteiligungsstrategien.
Praxisimplikationen
- Proaktive und zielgruppengerechte Ansprache: Alumni und Alumnae sollten nicht nur informiert, sondern aktiv und personalisiert zur Mitwirkung eingeladen werden, mit klaren Rollen, passender Ansprache und Berücksichtigung ihrer zeitlichen Ressourcen.
- Niedrigschwellige und flexible Beteiligungsformate: Kurzfristige, digitale oder projektbezogene Formate wie Onlineangebote, Mentoring oder gezielte Beratung ermöglichen es auch beruflich stark eingebundenen Alumni und Alumnae, sich wirksam einzubringen.
- Strategische und institutionelle Verankerung: Ehemaligenarbeit sollte strukturell in der Weiterbildungsstrategie der Institution verankert sein mit klar definierten Zuständigkeiten, Prozessen und der Einbindung von Ehemaligen in Feedback- und Entwicklungsprozesse.
Methoden
Die Arbeit folgt einem Mixed-Method-Ansatz: Eine qualitative mit insgesamt 16 leitfadengestützten Interviews erfasst die Sichtweise von Hochschulverantwortlichen und Ehemaligen. Ergänzend wurde eine quantitative Onlineumfrage unter ehemaligen Studierenden der Hochschule durchgeführt. Die qualitative Datenanalyse basiert auf der strukturierenden Inhaltsanalyse nach Mayring (2008), die quantitativen Daten wurden deskriptiv-statistisch ausgewertet und in die Ergebnisse integriert.