Emotionen am Arbeitsplatz - Umgang mit Wut als Schlüssel zur Verbesserung der Motivation von Mitarbeitenden und der Organisationskultur
Thema Diese Masterarbeit zielt darauf ab, praxisrelevante Strategien und Lösungen zu entwickeln, um den Umgang mit Wut am Arbeitsplatz zu verbessern und die Arbeitsplatzzufriedenheit sowie die Organisationskultur zu fördern. Es besteht eine Forschungslücke im Bereich der konstruktiven Nutzung von negativen Emotionen wie Wut, welche durch die Analyse von Emotionen, ihrer Auswirkungen auf Mitarbeitende und Organisationen sowie bestehender Praktiken und Strategien adressiert wird. Die Arbeit untersucht auch kulturelle Unterschiede im Umgang mit Wut, insbesondere in der Schweiz.
Relevanz Die moderne Arbeitswelt ist durch steigende Arbeitsbelastung und beständige Veränderungen geprägt. Das Verständnis für den Umgang mit Emotionen am Arbeitsplatz gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung. Operative Massnahmen sind entscheidend für eine effektive Personalführung und die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden, wobei das individuelle Führungsverhalten Auswirkungen auf den Arbeitsablauf und den Erfolg der Organisation hat.
Ergebnisse Die Analyse der Interviews und der Literatur hat ergeben, dass der Umgang mit Wut am Arbeitsplatz sowohl Herausforderungen als auch Chancen bietet. Unkontrollierte Wut kann negative Auswirkungen auf die betroffenen Personen, ihre Kolleginnen und Kollegen und die gesamte Organisation haben. Mitarbeitende, die häufig Wut erleben, leiden unter erhöhtem Stress und einem höheren Risiko für Gesundheitsprobleme, was die Arbeitszufriedenheit verringert und das Betriebsklima negativ beeinflusst. Gleichzeitig kann konstruktiv genutzte Wut tief verwurzelte Probleme aufdecken und notwendige Veränderungen anstossen. Offene Kommunikation und ein unterstützendes Umfeld sind entscheidend, um Wut positiv zu kanalisieren. Führungskräfte, die emotional intelligent und empathisch agieren, können dazu beitragen, dass Wut konstruktiv genutzt wird.
Implikationen für Praktiker:innen
- Führungskräfte müssen in emotionaler Intelligenz geschult werden, um Emotionen der Mitarbeitenden besser zu verstehen und angemessen darauf reagieren zu können.
- Unternehmen müssen eine Kultur der offenen Kommunikation fördern, in der Mitarbeitende ihre Emotionen ohne Angst vor negativen Konsequenzen äussern können.
- Schulungen im Konfliktmanagement und Deeskalation sind fester Bestandteil der Personalentwicklung, damit Mitarbeitende und Führungskräfte Konflikte frühzeitig erkennen und konstruktiv lösen können.
- Regelmässige Feedbackgespräche und Teammeetings können ein unterstützendes Arbeitsumfeld schaffen.
- Unternehmen sollten professionelle Unterstützung wie Coaching und psychologische Beratung anbieten, um bei der Bewältigung von Wut und anderen negativen Emotionen zu helfen.
Methoden Um praxisrelevante Ansätze zu entwickeln, wurden verschiedene Methoden angewandt. Die Masterarbeit basiert auf der Auswertung von Sekundär- und Primärquellen. Sekundärquellen wurden durch Literatur- und Internetrecherche ermittelt, während die Primärquellen zehn Experteninterviews umfassen. Diese Interviews mit Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft und mit betroffenen Führungspersonen sowie Mitarbeitenden aus der Praxis ergänzen und erhärten die erhobenen Daten. Die Zusammenführung beider Quellen ermöglicht Gestaltungsempfehlungen zur Verbesserung der Arbeitszufriedenheit und Organisationskultur.