Erwerbstätigkeit während des Wirtschaftsstudiums und der Einfluss auf den subjektiven Karriereerfolg

Thema
Diese Masterarbeit untersucht, welchen Einfluss die Erwerbstätigkeit während des Studiums auf den subjektiven Karriereerfolg nach Studienabschluss hat. Es werden das Arbeitspensum, die Studienbezogenheit der Tätigkeit sowie der subjektive Karriereerfolg analysiert. Zusätzlich wird geprüft, inwiefern Karriereressourcen als vermittelnder Mechanismus wirken und ob die Studienbezogenheit der Erwerbstätigkeit moderierende Effekte aufzeigt. Die Ergebnisse sollen Aufschluss darüber geben, wie studienbegleitende Berufstätigkeit gezielt gestaltet werden kann, um den langfristigen subjektiven Karriereerfolg zu fördern.
Relevanz
Viele Studierende in der Schweiz gehen während ihres Studiums einer Erwerbstätigkeit nach. Die Beweggründe reichen von finanzieller Notwendigkeit und dem Wunsch, Freizeitaktivitäten sowie Luxusgüter zu finanzieren, bis hin zum Erwerb praktischer Berufserfahrung. Gleichzeitig gewinnt der subjektive Karriereerfolg zunehmend an Bedeutung. Darunter wird das individuelle Erfolgsempfindung verstanden. Ein vertieftes Verständnis der Zusammenhänge zwischen Erwerbstätigkeit während des Studiums und dem späteren subjektiven Karriereerfolg unterstützt Studierende bei der gezielten Planung ihrer beruflichen Aktivitäten während des Studiums. Des Weiteren ermöglicht es Hochschulen sowie Unternehmen, Rahmenbedingungen zur Unterstützung der Studierenden zu schaffen.
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen, dass Erwerbstätigkeit während des Studiums mit höheren Werten im subjektiven Karriereerfolg einhergehen. Dies trifft auch auf die Höhe des Arbeitspensum zu. Eine wichtige Rolle spielen Karriereressourcen, die diesen Zusammenhang als Mediator vermitteln. Die Erwerbstätigkeit entfaltet ihren karrierefördernden Effekt vor allem über den Aufbau von Ressourcen wie Wissen und Kompetenzen, Motivation, Umfeld und Aktivitäten. Die moderierende Wirkung der Studienbezogenheit konnte nicht bestätigt werden. Die Ergebnisse unterstreichen die Relevanz von Berufserfahrung während des Studiums für den späteren subjektiven Karriereerfolg.
Implikationen für Praktiker:innen
· Förderung der Vereinbarkeit zwischen Studium und Erwerbstätigkeit
· Ausbau von Karriereressourcen durch gezielte Programme
· Gestaltung studentischer Arbeitsplätze als Lern- und Entwicklungsräume
· Sensibilisierung von Unternehmen für die Bedeutung praxisorientierter Beschäftigungsmöglichkeiten
Methoden
Die Studie verfolgte einen quantitativen Forschungsansatz. Die Datenerhebung erfolgte mittels einer Online-Umfrage, die sich auf Angaben zur Erwerbstätigkeit während des Studiums und zum subjektiven Karriereerfolg konzentrierte. Letzterer wurde anhand der Konstrukte Karrierezufriedenheit, Arbeitszufriedenheit und psychologischem Wohlbefinden erfasst, welche mithilfe von Likert-Skalen gemessen wurden. Insgesamt wurden hundert Datensätze von Absolvent:innen wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge analysiert. Die Stichprobenrekrutierung erfolgte zunächst über Convenience Sampling, gefolgt von einem Schneeball-Sampling. Teilnehmende wurden direkt kontaktiert und zusätzlich über Beiträge auf Social Media gewonnen. Für die Auswertung wurden statistische Verfahren wie Korrelationen, Regressionsanalysen sowie Mediations- und Moderationsanalysen angewendet. Die Ergebnisse wurden unter Einbezug verschiedener Kontrollvariablen geprüft. Alle Analysen wurden mit SPSS durchgeführt.