Immobilienverzehrprodukte - ein Rentensicherungsinstrument für Schweizer Eigenheimbesitzerinnen und Besitzer?

Immobilienverzehrprodukte - ein Rentensicherungsinstrument für Schweizer  Eigenheimbesitzerinnen und Besitzer?
Quelle: www.infina.at

Thema Das Thema dieser Arbeit ist die Sicherung der Rente für Eigenheimbesitzende in der Schweiz, insbesondere im Zusammenhang mit Immobilienverzehrprodukten und deren Nachfrage. Diese Produkte ermöglichen es den Wohneigentümerinnen und Wohneigentümern, das im selbst genutzten Wohneigentum gebundene Eigenkapital freizusetzen, um es für andere Zwecke verfügbar zu machen. Weiter spielen die Themen der Altersvorsorge, die Verhaltensweise der Hypothekarnehmenden und der Immobilienmarkt eine zentrale Rolle.

Relevanz Die Rentensicherung für Eigenheimbesitzende gewinnt an Bedeutung, da die Bevölkerung in der Schweiz und anderen Industrieländern altert. Die steigende Anzahl von Rentnerinnen und Rentner erfordert finanzielle Absicherung im Ruhestand, da das Rentensystem unter Druck gerät. Immobilienverzehrprodukte können eine wichtige Rolle spielen, um das gebundene Kapital im Wohneigentum freizusetzen und eine verbesserte Rentensicherheit zu erreichen. Trotz ihres Potenzials sind solche Produkte in der Schweiz noch wenig verbreitet.

Ergebnisse Die Masterarbeit hat gezeigt, dass in der Schweiz eine gewisse Nachfrage nach Immobilienverzehrprodukten besteht, allerdings das Angebot begrenzt ist. Die empirische Umfrage ergab, dass über 50 % der Befragten noch nie von solchen Produkten gehört haben. Weiter wurde festgestellt, dass Personen ohne Kinder ein höheres Interesse an Immobilienverzehrprodukten haben. In der Masterarbeit wurden zwei verschiedene Immobilienverzehrprodukte betrachtet, die Umkehrhypothek und den Verkauf gegen eine Rente. Beim Vergleich der verschiedenen Produkte wurde deutlich, dass Umkehrhypotheken einen grösseren Anteil ausmachen, während der Verkauf der Wohnimmobilie gegen eine Rente weniger üblich ist. Die Vielfalt an Immobilienverzehrprodukten in der Schweiz ist begrenzt und deren Entwicklung erfolgt langsam. Staatliche Unterstützung und Regulierungen könnten das Interesse und die Nachfrage weiter steigern.

Implikationen für Praktiker:innen

- Es bestehen kaum Angebote an Immobilienverzehrprodukten. Praktiker:innen könnten das Angebot erweitern, um den Bedürfnissen potenzieller Kundinnen und Kunden besser gerecht zu werden.

- Immobilienverzehrprodukte sind eher unbekannt. Praktiker:innen könnten verstärkt Aufklärungsarbeit leisten und die Bekanntheit dieser Produkte erhöhen.

- Staatliche Unterstützung und Regulierungen könnten das Interesse und die Nachfrage nach Immobilienverzehrprodukten steigern.

Methoden Im ersten Teil wird die Ausgangslage, die Problemstellung und die Zielsetzung der Masterarbeit erläutert. Es wird eine allgemeine Einführung zu Immobilienverzehrprodukten gegeben und verschiedene Arten wie die Umkehrhypothek und der Verkauf gegen Leibrente werden betrachtet. Weiter werden Verhaltensweisen, Motive von Hypothekarnehmenden und der interanationale Kontext von Immobilienverzehrprodukten untersucht. Nachdem die verschiedenen Einflussfaktoren wie Bevölkerungswachstum, demografische Entwicklung und die regulatorischen Rahmenbedingungen betrachtet werden, folgt eine quantitative Datenanalyse. Die Daten werden aus einem Fragebogen mit Hypothekarnehmenden erhoben. Abschliessend werden die Ergebnisse der Studie diskutiert und reflektiert und es werden Empfehlungen für zukünftige Forschungsarbeiten gemacht.