Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz: Die Rolle von Upskilling und Reskilling in der Wahrnehmung von Jobunsicherheit und finanzieller Stabilität

Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz: Die Rolle von Upskilling und Reskilling in der Wahrnehmung von Jobunsicherheit und finanzieller Stabilität

Thema

Künstliche Intelligenz (KI) ist nicht nur ein Trend, sondern entwickelt sich zunehmend zu einem Treiber, welcher die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Arbeitswelt verändert. Durch den Einfluss von KI auf die Arbeitswelt und durch die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung wird in Zukunft eine Anpassung der Kompetenzen und Qualifikationen von Angestellten erforderlich sein. In dieser Master-Thesis wird die Wahrnehmung von KI als Risiko oder als Chance auf die Einstellungen und Erwartungen von Angestellten in Bezug auf Reskilling- und Upskilling-Massnahmen untersucht. Dabei soll die Rolle von beruflicher Sicherheit und finanzieller Stabilität der Angestellten untersucht werden. 

Relevanz

Laut einem Bericht des World Economic Forums (2023) werden bis ins Jahr 2028 weltweit 23% der Arbeitsplätze von technologischen Veränderungen betroffen sein, was sowohl Chancen als auch Risiken für Unternehmen und Angestellte mit sich bringt. Die Rolle von Reskilling- und Upskilling-Massnahmen in der Wahrnehmung von Jobunsicherheit und finanzieller Stabilität ist daher von Relevanz, da durch die Einführung von KI am Arbeitsplatz die erforderlichen Kompetenzen von Angestellten verändert werden. 

Ergebnisse

Die Ergebnisse der Datenanalyse zeigen, dass eine positive Wahrnehmung von KI signifikant mit einer höheren Bereitschaft zur Teilnahme an KI-bezogenen Weiterbildungsprogrammen korreliert. Diese positive Wahrnehmung von KI erhöht die Motivation von Angestellten zur Teilnahme an KI-bedingten Weiterbildungsmassnahmen. Zudem ist die Unterstützung durch das Management von grosser Bedeutung bei der Förderung der Teilnahmebereitschaft zu KI-bedingten Weiterbildungsmassnahmen. Persönliche Karriereziele und vorhandene KI-Kompetenzen moderieren die Beziehung zwischen der Wahrnehmung von KI-Bedrohungen und der Notwendigkeit zur Weiterbildung.

Implikationen für die Praxis

  • Programme zur Steigerung der Selbstwirksamkeit: Bildungsprogramme sollten Komponenten enthalten, die darauf abzielen, das Vertrauen der Angestellten in ihre Fähigkeiten im Umgang mit neuen Technologien zu stärken.
  • Anpassung an die eigenen Bedürfnisse: Unternehmen könnten massgeschneiderte Lernangebote anbieten, die auf die individuellen technischen Fähigkeiten der Angestellten abgestimmt sind.
  • Förderung der Lernkultur und Fehlerkultur: Unternehmen sollten eine Kultur fördern, die das Lernen und die persönliche Entwicklung unterstützt und Fehler als Teil des Lernprozesses akzeptiert.
  • Integration von KI in den Arbeitsalltag: Unternehmen könnten den praktischen Einsatz von KI-Technologien am Arbeitsplatz durch Pilotprojekte oder die Integration von KI-Tools in alltägliche Arbeitsprozesse fördern, um das Verständnis und die Akzeptanz der Angestellten gegenüber KI zu erhöhen.

Methoden

Als Methode ist in dieser Master-Thesis eine quantitative Online-Umfrage mit 93 Teilnehmenden durchgeführt worden. Die Datenerhebung ist mit einem strukturierten Fragebogen erfolgt, der auf etablierten Skalen und Konstrukten basiert, um zuverlässige und valide Daten zu erhalten. Das Ziel der quantitativen Online-Umfrage war, die Einstellungen, Erwartungen und Wahrnehmungen von Angestellten in Bezug auf KI am Arbeitsplatz und die Auswirkungen auf Reskilling- und Upskilling-Massnahmen zu erfassen. Bei der Datenanalyse sind sowohl deskriptive Statistiken als auch multiple lineare Regressionsanalysen angewendet worden, um die Beziehungen zwischen den untersuchten Variablen zu identifizieren und die vier Hypothesen zu testen. Durch diese methodische Vorgehensweise soll eine umfassende und fundierte Analyse der Forschungsfrage ermöglicht werden.