Künstliche Intelligenz in der Verwaltung: Eine qualitative Untersuchung in der Bau- und Verkehrsdirektion (BVD) sowie der Finanzdirektion (FIN) des Kantons Bern

Künstliche Intelligenz in der Verwaltung: Eine qualitative Untersuchung in der Bau- und Verkehrsdirektion (BVD) sowie der Finanzdirektion (FIN) des Kantons Bern
Quelle: ChatGPT, erstellt am 30. Mai 2025

Thema

Diese Masterarbeit untersucht die Nutzung und Akzeptanz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der öffentlichen Verwaltung des Kantons Bern. Im Rahmen qualitativer Interviews mit Mitarbeitenden und Führungskräften werden sowohl aktuelle Einsatzmöglichkeiten und -praktiken als auch bestehende Herausforderungen und förderliche Faktoren für die Akzeptanz von KI analysiert. Ziel der Arbeit ist es, auf Basis der Erkenntnisse praxisnahe Empfehlungen für den Kompetenzaufbau und den Kulturwandel zu erarbeiten, um die nachhaltige und erfolgreiche Integration von KI in der Verwaltung zu unterstützen.

Relevanz

Die Integration von KI in die öffentliche Verwaltung gewinnt zunehmend an Bedeutung, da sie vielfältige Potenziale bietet, von der Automatisierung repetitiver Aufgaben bis zur Verbesserung der Qualität öffentlicher Dienstleistungen. Besonders angesichts des Fachkräftemangels und der stetig wachsenden Datenmengen kann KI dazu beitragen, die Effizienz und Effektivität staatlicher Prozesse massgeblich zu steigern. Für eine erfolgreiche Einführung ist jedoch nicht nur die technische Machbarkeit entscheidend, sondern insbesondere die Akzeptanz und Befähigung der Mitarbeitenden. Die Identifikation von Hemmnissen und Erfolgsfaktoren ist daher zentral, um die nachhaltige Nutzung von KI in der Verwaltung sicherzustellen.

Ergebnisse

Die Untersuchung zeigt, dass KI in der Verwaltung des Kantons Bern derzeit vor allem experimentell sowie für administrative und unterstützende Aufgaben wie die Formulierung und Übersetzung von Texten eingesetzt wird. Die Nutzung variiert stark abhängig von persönlicher Offenheit, technischem Wissen und institutioneller Unterstützung in der jeweiligen Organisation. Wesentliche Hemmnisse sind Datenschutzbedenken, unklare gesetzliche Vorgaben und fehlende Kompetenzen. Gleichzeitig erhöhen praxisnahe Schulungen, transparente Kommunikation und eine unterstützende Führungskultur die Akzeptanz. Insgesamt wird deutlich, dass der erfolgreiche Einsatz von KI in der Verwaltung vor allem einen kulturellen und organisatorischen Wandel erfordert.

Implikationen für Praktiker:innen

  • Schulungen sollten praxisorientiert sein und insbesondere „Prompting-Kompetenzen“ für den sicheren Umgang mit KI fördern.
  • Führungskräfte sollten als Vorbilder agieren, eine offene Teamkultur fördern und den Nutzen von KI aktiv kommunizieren.
  • Die Kommunikation sollte transparent sein und klar den Zweck sowie die Ziele der KI-Einführung vermitteln, um Ängste abzubauen und das Vertrauen der Mitarbeitenden zu stärken.
  • Politische Entscheidungsträger:innen und das Top-Management sollten frühzeitig für die Bedeutung von KI sensibilisiert werden, damit sie die erforderlichen Ressourcen für eine erfolgreiche Einführung bereitstellen.
  • Die strategische Planung sollte technische, kulturelle und ethische Aspekte beachten, um eine nachhaltige und effiziente KI-Einführung zu gewährleisten.

Methodik

Für diese Masterarbeit wurde ein qualitatives Forschungsdesign gewählt, um individuelle Erfahrungen und Wahrnehmungen zu erforschen. Mithilfe eines literaturgestützten Interviewleitfadens wurden zwölf problemzentrierte Interviews mit Mitarbeitenden und Führungspersonen aus der Finanzdirektion sowie der Bau- und Verkehrsdirektion durchgeführt. Die Auswertung erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse, angelehnt an Mayring (2002, S. 134). Dabei wurden theoretisch abgeleitete Kategorien deduktiv angewendet und durch induktiv gewonnene, kontextspezifische Kategorien ergänzt. Dadurch wird sowohl die wissenschaftliche Fundierung als auch die Praxisrelevanz der Ergebnisse sichergestellt.