Mindful together in remote

Mindful together in remote
Interpersonelle Interaktion in Remote

Thema

Zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie und der damit verbundenen Einhaltung der allgemeinen Schutzmassnahmen wurde vermehrt das Arbeiten von zu Hause erforderlich (Lengen et al., 2021). Durch das Arbeiten in Remote ist auch ein Anstieg des Stresserlebens der Arbeitenden zu beobachten (Lengen et al., 2021). Stress am Arbeitsplatz führt nicht nur zu einem Verlust der Produktivität, schlechterer Job Performance, höherer Ausfall- und Fehlerquoten, oder auch zu höheren Gesundheitsausgaben, sondern hat auch einen Einfluss auf die Arbeitnehmervitalität, die Kommunikation am Arbeitsplatz, die Entscheidungsfindung und die kollegialen Beziehungen (Shapiro et al., 2015). Achtsamkeit hilft den Individuen in diesem Umfeld mit Herausforderungen und Problemen besser umgehen zu können (A. C. Hafenbrack et al., 2020).

Relevanz

Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es zahlreiche Forschungsarbeiten zum Thema Achtsamkeit im Arbeitsumfeld, jedoch nur wenige mit dem Fokus auf Remote-Arbeit. Es fehlt ein Überblick zu den Auswirkungen, welche Achtsamkeitsinterventionen auf die Mitarbeitenden in Remote haben können. Es ist zudem unklar, welche Effektstärke diese Interventionen innerhalb der Organisationen haben. In der vorliegenden Arbeit wird Achtsamkeit in Remote näher betrachtet, um die vorhandene Forschungslücke weiter schliessen zu können.

Ergebnisse

Insgesamt wurden 21 Dyaden untersucht. Die quantitativen Ergebnisse zeigen einen positiven Trend in der interpersonellen Achtsamkeitsentwicklung. Dabei haben das Geschlecht, der Familienstand und die Interventionsgruppe einen Einfluss auf die interpersonelle Achtsamkeit und somit auf die interpersonelle Interaktion am Arbeitsplatz. Auch spielt der Homeoffice-Anteil eine Rolle bei der Effektivität der Achtsamkeitsinterventionen. So ist ein stärkerer Trend des interpersonellen Achtsamkeitszustands bei den Personen zu erkennen, die einen geringeren Anteil von zuhause aus arbeiten. Auch die Personen mit einem höheren Homeoffice-Anteil, konnten ihren Achtsamkeitszustand verbessern.

Implikationen

  • Forschung: konkretere Auseinandersetzung der Achtsamkeit im Remoteumfeld
  • Lehre: verstärkter Einsatz von Lehrangeboten zu interpersoneller Achtsamkeit, insbesondere bei der Ausbildung von Führungskräften und Mitarbeitenden, ist wünschenswert
  • Praxis: Einsatz von achtsamkeitsbasiertem Leadership und etablieren von Achtsamkeitsprogrammen und Weiterbildungen in Organisationen. Die langfristigen Folgen sollten dabei evaluiert werden.


Methoden

Zur Beantwortung der Fragestellung wurde ein quantitativer Forschungsansatz verwendet. Die Teilnehmenden haben an unterschiedlichen Tagen über ein Onlineportal verschiedene Achtsamkeitstrainings erhalten und dazu evaluierende Fragebögen ausgefüllt. Die Daten werden anhand deskriptiver Statistik, Regressionen, einer zweifaktoriellen Varianzanalyse mit Messwiederholung und einer Difference-in-Difference-Methode ausgewertet und analysiert.

Quellen