Para-Sport 2.0: Integration statt Separation

Eine Frau sitzt auf einem Hocker, ein Mann im Rollstuhl daneben. Sie unterhalten sich.
Hosted Areas: Inklusions Projekt von Zurich 2024. (c) Zurich2024

Thema Der paralympische Sport wird in der internationalen Sportwelt immer relevanter. Paralympische Athlet:innen werden (endlich) als Spitzenathlet:innen wahrgenommen. Im Zuge dessen werden vermehrt Para-Sport- und Regelsportgrossveranstaltungen gemeinsam organisiert und durchgeführt. Diese Integration kann für den Para-Sport wertvoll sein. Sie stellt die Organisierenden vor neue Herausforderungen, bietet aber auch Chancen. Wie mit diesen optimal umgegangen werden kann untersucht diese Masterarbeit.

Relevanz Mit der Verabschiedung des Behindertengleichstellungsgesetztes vor 20 Jahren und der UNO-Behindertenrechtskonvention vor 10 Jahren schuf die Schweiz rechtliche Grundlagen zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Dabei nimmt der Sport eine Vorbildrolle ein. In den letzten fünf Jahren organisierte die Schweiz mehrere integrierte Sportgrossveranstaltungen. Damit betraten die Organisierenden aber Neuland. Insbesondere das Know-how im Bereich des Para-Sports gilt es zu festigen. Damit auch zukünftig integrierte Sportgrossveranstaltungen erfolgreich durchgeführt werden können, ist es wichtig die Besonderheiten des Para-Sports und kritische Punkte zu identifizieren und Lösungsvorschläge aufzuzeigen.

Ergebnisse Die Organisation von integrierten Sportgrossveranstaltungen stellt das LOK vor besondere Herausforderungen. Insbesondere Teilnehmende und Zuschauende mit Behinderungen sorgen für zusätzliche Bedürfnisse. Es ist deshalb unerlässlich, dass das Organisationskomitee der zusätzlichen Komplexität, die mit einer Integration einhergeht, gerecht wird. Dabei ist es zentral, dass Veranstaltungen nicht nur für Menschen mit Behinderungen organisiert werden, sondern auch mit ihnen. Die Aufnahme von Menschen mit Behinderungen ins LOK (Selbstvertretung) ist dazu eine Möglichkeit. Das Implementieren eines Sounding Boards, welches die verschiedensten Lebensrealitäten von Menschen mit Behinderungen zum Ausdruck bringen kann eine andere.

Implikationen für Praktiker:innen

  • Frühzeitig für Para-Sport Know-how im LOK sorgen
  • sich der Komplxität bewusst sein
  • Sichtbarkeit für Menschen mit Behinderungen schaffen
  • Ableismus vermeiden
  • Für gleichberechtigte Behandlung des Para- und des Regelsports sorgen

Methoden Im Literaturteil wurde das Thema der gesellschaftlichen Inklusion von Menschen mit Behinderungen und der Para-Sport umfassend beleuchtet. Anschliessend wurden zehn halbstandardisierte, qualitative Interviews geführt. Die befragten Expert:innen waren Organisierende, Athlet:innen und weitere Fachpersonen und konnten somit das gesamte Spektrum dieser Arbeit abdecken. Die Interviews wurden codiert und darauf aufbauend wurde der Ergebnisteil verfasst.