Resiliente Selbstführung: Unterstützung der Führungskraft im Zeitalter der VUKA-Welt
Thema
Im Rahmen der vorliegenden Forschungsarbeit soll untersucht werden, wie Führungskräfte in der heutigen VUKA-Welt durch resiliente Selbstführung unterstützt oder gestärkt werden können. Die Masterthesis verfolgt das Ziel, zu beantworten, welche Selbstführungsstrategien Führungskräfte in einer VUKA-Welt einsetzen, um ihre Resilienz zu stärken.
Relevanz
Geprägt von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität (VUKA) stellt die heutige Arbeitswelt hohe Anforderungen an die Anpassungs- und Belastungsfähigkeit von Führungskräften. Um den gestiegenen Arbeitsanforderungen zu begegnen, ist die Stärkung der Resilienz von entscheidender Bedeutung. Obwohl die Bedeutung von Resilienz für die psychische Gesundheit bekannt ist, fehlt bisher eine umfassende konzeptuelle Erforschung im Arbeitskontext.
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen, dass die Selbstreflexion eine zentrale Strategie für eine effektive Selbstführung darstellt. Instrumente wie das 360-Grad-Feedback und Kurse zur Persönlichkeitsentwicklung werden als wertvolle Hilfsmittel betrachtet, um die Selbstführungsfähigkeiten zu stärken. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Selbstführungsstrategien und die Stärkung der eigenen Resilienz zentrale Elemente für Führungskräfte in der VUKA-Welt sind. Die Fähigkeit zur Selbstreflexion, eine gelebte Feedbackkultur, die aktive Persönlichkeitsentwicklung und die Pflege der körperlichen und geistigen Gesund heit sowie sozialen Beziehungen tragen wesentlich zur Steigerung der Resilienz bei. Die Arbeit zeigt, dass die theoretischen Ansätze durch die empirischen Ergebnisse gestützt werden und in der Praxis umsetzbare Handlungsempfehlungen bieten.
Implikationen für Praktiker:innen
· Die heutige Arbeitswelt, geprägt Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität (VUKA) erfordert von Mitarbeitenden, Führungspersonen und Unternehmen, sich den ständigen Veränderungen anzupassen, um relevant zu bleiben.
· Führungskräfte müssen trotz der Herausforderungen der heutigen VUKA-Welt in der Lage sein, mit herausfordernden Situationen umzugehen und gleichzeitig ein Vorbild für die Mitarbeitenden zu sein. Dabei bildet eine gute Selbstführung die Grundlage für eine effektive und positive Führung von Mitarbeitenden.
· Resilienz galt lange als eine angeborene Eigenschaft. Die aktuelle Forschung zeigt jedoch, dass es derzeit keine empirische Unterstützung dafür gibt, dass Resilienz eine Veranlagung ist. Auch in der Praxis hat die Erlernbarkeit von Resilienz Einzug gehalten und ist eine wichtige Kompetenz für heutige und zukünftige Führungskräfte.
· Die Fähigkeit zur Selbstreflexion, eine gelebte Feedbackkultur, die aktive Persönlichkeitsentwicklung und die Pflege der körperlichen und geistigen Gesundheit sowie sozialer Beziehungen tragen wesentlich zur Steigerung der Resilienz bei.
Methoden
Die Arbeit besteht aus zwei Hauptteilen: theoretische Grundlagen und empirische Datenerhebung. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden im Rahmen einer qualitativen Datenerhebung total zwölf halbstrukturierte Leitfadeninterviews durchgeführt. Es wurden elf Führungskräften aus verschiedenen Branchen und unterschiedlichen Führungsstufen interviewt. Zur besseren Einordnung der Ergebnisse wurde zudem ein Interview mit einem Experten für Führungsentwicklung und Leadership Coaching durchgeführt. Die Methode des halbstrukturierten Leitfadeninterviews wurde gewählt, da man auf die individuellen Erfahrungen der befragten Personen eingehen kann und eine gewisse Flexibilität hat, auf Antworten zu reagieren. Im Anschluss wurden die Daten im MAXQDA gemäss der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2022) ausgewertet.