Wie verändert die Technologisierung die interne Kommunikation in einem KMU (am Beispiel einer Genossenschaftsbank)?
Thema
Als wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur kann die interne Kommunikation einen grossen Einfluss auf den Unternehmenserfolg haben. Durch die zunehmende Technologisierung der internen Kommunikation entstehen im Themenfeld laufend neue Möglichkeiten sowie Herausforderungen. Die Corona-Pandemie war dabei ein Beschleuniger für die Einführung weiterer technischer Kommunikationsmittel. Die Arbeit mit dem Titel «Wie verändert die Technologisierung die interne Kommunikation in einem KMU?» untersucht diese Veränderungen in der internen Kommunikation mittels einer Fallstudie am Beispiel einer lokalen Raiffeisenbank.
Relevanz
Die interne Kommunikation kann bei durchdachter Planung und erfolgreicher Umsetzung zu einer stärkeren Bindung von Mitarbeitenden an die Unternehmung führen. Gleichzeitig fördert eine erfolgreiche interne Kommunikation das Verständnis für die Unternehmensziele und Herausforderungen und kann damit die Erreichung der gesetzten Ziele unterstützen. Die aufgrund der Corona-Pandemie steigende Anzahl der eingesetzten technologischen Kommunikationskanälen in der internen Kommunikation führen zu neuen Herausforderungen. Diese Arbeit soll aufzeigen, welche Veränderungen durch diese Situation entstehen und welche Auswirkungen dies auf die interne Kommunikation in einem KMU hat.
Ergebnisse
Die Ergebnisse der qualitativen Studie zeigen die Wichtigkeit eines durchdachten Kommunikationskonzeptes für die interne Kommunikation, welches als Basis für eine erfolgreiche interne Kommunikation zwingend vorhanden sein muss. Ebenfalls zeigt sich, wie wichtig eine Konzentration auf die relevantesten Kommunikationskanäle ist, um Verwirrungen in der Belegschaft zu vermeiden. Die Forschungsergebnisse zeigen zudem die Relevanz der persönlichen physischen Kommunikation. Dieser Kommunikationskanal behauptet sich im KMU-Umfeld in der internen Kommunikation als wichtigster Kanal.
Implikationen für Praktiker/innen
- Die Managementebene in KMU sollte bereits mit dem Themenfeld der internen Kommunikation vertraut sein oder sich vertraut machen. Innerhalb des Führungsgremiums soll eine gemeinsame Basis bezüglich des Verständnisses der verschiedenen Funktionen von interner Kommunikation geschaffen werden.
- Es benötigt von Seiten des Führungsgremiums konkrete definierte Ziele, die mit der internen Kommunikation erreicht werden sollen. Dabei muss die eigene Unternehmenskultur berücksichtigt werden.
- Eine ausgearbeitete Strategie für die interne Kommunikation, welche von allen Führungspersonen und den Mitarbeitenden mitgetragen wird, ist essenziel für eine erfolgreiche interne Kommunikation.
- Dabei sind auch die in der Belegschaft vertretenen Generationen sowie die konkreten Wünsche der Mitarbeitenden zu berücksichtigen. Wie die Forschungsergebnisse darlegen, darf die physische Kommunikation dabei nicht zu kurz kommen.
Methoden
Aufgrund der Notwendigkeit zur Berücksichtigung von Besonderheiten der Unternehmung in der Planung der internen Kommunikation wurde der Ansatz der Fallstudie gewählt, um einen vertieften und konkreten Einblick in ein spezifisches Unternehmen zu erhalten und die komplexen Phänomene der internen Kommunikationsprozesse analysieren zu können. Als Basis wurde eine integrative Literaturanalyse durchgeführt. Im Anschluss wurden mit 15 Mitarbeitenden der gewählten Raiffeisenbank sowie mit einer Vertreterin von Raiffeisen Schweiz leitfadengestützte Interviews durchgeführt. Die Auswertung der Daten erfolgte nach der qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz im Programm MAXQDA.