Die Rolle von Führung und Digitalisierung bei der Implementierung von New Work in Familienunternehmen

Die Rolle von Führung und Digitalisierung bei der Implementierung von New Work in Familienunternehmen

Thema:
Die Arbeit untersucht, wie Digitalisierung und Führung die Einführung von New Work in mittelständischen Familienunternehmen beeinflussen. Am Beispiel eines familiengeführten Unternehmens aus der Baubranche werden die Wechselwirkungen zwischen technologiegestützten Arbeitsprozessen und modernen Führungsansätzen analysiert. Ziel ist es, fördernde und hemmende Faktoren zu identifizieren und praxisnahe Empfehlungen für die Implementierung neuer Arbeitsmodelle in einem traditionellen Unternehmensumfeld abzuleiten.

Relevanz:
Der Wandel der Arbeitswelt durch Digitalisierung, Fachkräftemangel und veränderte Mitarbeitererwartungen stellt Unternehmen vor grosse Herausforderungen. Besonders Familienunternehmen stehen vor der Aufgabe, traditionelle Strukturen mit modernen, flexiblen Arbeitsweisen zu verbinden. Die Untersuchung liefert wertvolle Einblicke, wie Führungskräfte diesen Veränderungsprozess aktiv gestalten und New Work-Prinzipien erfolgreich integrieren können.

Ergebnisse:
Die Untersuchung zeigt, dass Digitalisierung die Einführung flexibler Arbeitsmodelle erleichtert, jedoch unterschiedlich bewertet wird. Während Führungskräfte den Digitalisierungsgrad als ausreichend einschätzen, empfinden viele Mitarbeitende ihn als ausbaufähig, insbesondere im Hinblick auf eine individuelle Arbeitsplatzumgebung und Infrastruktur. Führung erweist sich ebenfalls als zentraler Enabler von New Work, jedoch erschweren traditionelle Entscheidungsstrukturen in Familienunternehmen eine offene, partizipative Arbeitsweise. Eine erfolgreiche Transformation benötigt zum einen gezielte Investitionen in digitale Tools und setzt eine transparente Kommunikation, ein strukturiertes Wissensmanagement und eine vertrauensbasierte Führungskultur voraus, um Widerstände abzubauen und eine nachhaltige Veränderung zu ermöglichen.

Implikationen für Praktiker:innen:

  • Führung auf Vertrauen und Partizipation ausrichten: Führungskräfte sollten nicht nur technologische Veränderungen vorantreiben, sondern auch eine Kultur des Vertrauens und der Eigenverantwortung fördern. Dies erfordert eine Abkehr von hierarchischen Entscheidungsstrukturen hin zu einem partizipativen Führungsstil, der Mitarbeitende aktiv in Transformationsprozesse einbindet.
  • Digitale Technologien gezielt einsetzen: Unternehmen sollten moderne digitale Plattformen einführen, um die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch zu verbessern.
  • New Work strategisch und kommunikativ begleiten: Eine erfolgreiche Einführung neuer Arbeitsmodelle erfordert ein gemeinsames Verständnis von New Work. Unternehmen sollten eine transparente Kommunikationsstrategie mit einer gemeinsame Vision von New Work entwickeln.

Methode:
Die Masterarbeit basiert auf einer Single-Case-Study eines mittelständischen Familienunternehmens aus der Baubranche. Zur Erhebung der Daten wurden leitfadengestützte Interviews mit Führungskräften und Mitarbeitenden durchgeführt. Die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring diente zur systematischen Auswertung der Aussagen. Durch dieses Vorgehen konnten zentrale Herausforderungen und Erfolgsfaktoren für die Einführung von New Work in einem familiengeführten Unternehmen identifiziert werden.